Kochstudio Maashof

 

Wer mich näher kennt, weiß, dass ich gutes Essen durchaus zu schätzen weiß. Seit einigen Jahren habe ich zudem auch Freude daran gefunden, es selbst zuzubereiten. Aus der Not heraus, es plötzlich zu  müssen, wurde ein „Wer lesen kann, kann auch kochen.“ Ganz so ist es nicht, wie ich inzwischen festgestellt habe, aber der Anfang war gemacht. Mittlerweile finde ich es wunderbar entspannend, nach einem anstrengenden Tag oder auch gerade am Wochenende mit der Liebsten zusammen zu kochen. Anschließend dann zu sehen, wie es anderen schmeckt, ist das Tüpfelchen auf dem „i“.

DAS KOCHSTUDIO

Durch facebook-Fotos von Bekannten inspiriert, wurde ich vor knapp zwei Jahren auf das Niederrheinische Kochstudio Maashof aufmerksam. Seit Mai 2009 veranstalten hier die Eheleute Brigitte und Ludger Mai im ehemaligen Kälberstall auf dem Hof ihrer Eltern Kochabende. Obwohl nur wenige Kilometer entfernt, war das meiner Aufmerksamkeit bis dahin völlig entgangen. Also nichts wie hin – inzwischen zu fünf verschiedenen Kursen.

  • Mediterrane Küche zum Altweibersommer
  • Rock around the Grill
  • Steaks & Co. 
  • Fischküche zum Aschermittwoch
  • Rundreise durch die Küche Asiens

Neben solchen Kursen, zu denen man sich frei anmelden kann, was man nach Erscheinen des Newsletters auch tunlichst innerhalb kürzester Zeit sollte, gibt es regelmäßig auch geschlossene Veranstaltungen von privaten oder beruflichen Gruppen. Der rund 120 qm große Kälberstall wurde dafür komplett renoviert und mit moderner Technik ausgestattet. Vier Kochstationen, jeweils komplett mit Töpfen, Pfannen, Schneidbrettern, Schüsseln, Messern und sonstigen Arbeitsmitteln sowie Besteck ausgestattet ermöglichen ein konzentriertes Arbeiten.

DER ABLAUF

Zu Beginn der Veranstaltung werden die Teilnehmer mit einem alkoholfreien Aperitif willkommen geheißen, bevor es an das gemeinsame Studium der Rezepte geht. Je nach Teilnehmerzahl der Veranstaltung werden die Kochwilligen danach in Gruppen von zwei bis vier Personen eingeteilt, die sich jeweils an einem der bis zu sieben Gänge versuchen. Anschließend erfolgt eine kurze Einweisung an den Arbeitsplätzen, wo die für den jeweiligen Gang benötigten Zutaten schon bereit stehen. Und los gehts! Die Eheleute Mai sind vom Fach, Brigitte als Oecotrophologin mit langjähriger Erfahrung als Lehrerin an einer Familienbildungsstätte, Ludger als weltweit tätiger Koch in Diensten eines Großküchenherstellers. Beide geben ihr Wissen den Teilnehmern gerne und mit viel Spaß an der Sache weiter. Hier nutze ich gerne den intensiven Austausch, lasse mir zeigen, wie ich die Werkzeuge noch besser verwenden kann, hole mir Hintergrundinformationen sowie Tipps und Tricks für den Umgang mit den einzelnen Zutaten. So finden immer wieder Dinge den Weg in die heimische Küche, die mir dort die Arbeit erleichtern oder die Speisekarte bereichern. Auch die anderen Teilnehmer, egal ob Kochanfänger oder erfahrener Hobbykoch, sind mit Feuereifer und viel Spaß bei der Sache. Überall wird geschnibbelt, geputzt, gewürfelt, gerührt, gebrutzelt und dabei viel gelacht. Informationen werden ebenso ausgetauscht wie einzelne Zutaten. Was nicht mehr benötigt wird, wird direkt gespült. Nach und nach füllen die Düfte den Raum und machen Appetit. Auch der Blick an die anderen Arbeitsplätze lohnt immer wieder mal, nicht nur, wenn die Kursleiter um Aufmerksamkeit bitten, um den einen oder anderen Zubereitungsschritt zu erklären.

An die Zubereitung der einzelnen Speisen schließt sich der gemeinsame Verzehr an. So wie die einzelnen Gerichte gerade fertig sind, kommen sie dekorativ auf die Teller und werden serviert. Dass dabei nicht immer die Reihenfolge des Menüs eingehalten wird, liegt an der unterschiedlichen Geschwindigkeit der Teilnehmer, tut aber letztlich nichts zur Sache. Haben auch alle Teilnehmer anhand der Unterlagen die Rezepte zur Hand, findet beim Essen ein reger Austausch statt, wie denn nun das eine oder andere konkret angegangen wurde. Begleitet von Mineralwasser, Wein und Bier werden die Speisen verzehrt. Sehen die einzelnen Portionen meist eher übersichtlich aus, macht es wieder einmal die Summe und man ist nach Abschluss aller Gänge in jeder Hinsicht sehr gut gesättigt. Gerne wird der abschließende Kaffee oder Espresso angenommen, bevor es – wieder gemeinsam  – daran geht, alles zu spülen und zu säubern.  Und schon sind seit Beginn des Kurses um 19:00 Uhr rund drei bis vier Stunden vergangen und der Abend endet.

DAS MENÜ

Nach vorheriger Absprache mit den beiden Inhabern des Kochstudios und der Einwilligung der Teilnehmer des Kurses „Fischküche zum Aschermittwoch“ habe ich an jenem Abend Fotos und einige Notizen gemacht, die den Kern des Beitrags bilden. An diesem Abend gab es

  • Forellenmousse mit Gurkensalat
  • Geräuchertes Forellenfilet mit Meerrettichcreme
  • Fischsuppe mit Aioli
  • Spinat-Linsen mit Kabeljau
  • Lachs-Kartoffel-Gratin
  • Forelle mit Zitronenbutter
  • Rote Grütze

SPINAT-LINSEN MIT KABELJAU

Selbst gewerkelt habe ich an den Spinat-Linsen mit Kabeljau. Gerade wegen ersterem hatten die Liebste und ich uns für dieses Rezept gemeldet. Schalotten und Knoblauch wurden in Öl glasig angeschwitzt, zu den Linsen gegeben und die Mischung mit Lorbeerblatt und Muskatblüte in Wasser geköchelt. Parallel dazu wurden grob gehackte Walnüsse in Butter angebraten und mit Balsamico-Essig übergossen. Die Linsen, inzwischen al dente, kamen mit in die Pfanne, Salz, Pfeffer und Butter dazu gegeben, schließlich kurz vor dem Servieren der gewaschene Spinat, der nur noch zerfallen brauchte. In der Zwischenzeit wurde aus Zitronensaft, Olivenöl, Salz und Pfeffer ein Dressing angerührt sowie die Kabeljaufilets mit Pfeffer und Salz gewürzt und in Öl gebraten, bis der Fisch nur noch im Kern glasig war. Auf einem Bett aus Spinat-Linsen wurde der Kabeljau auf dem Teller angerichtet und mit dem Zitronen-Dressing beträufelt. Es war fantastisch!

Bleibt noch eine Frage offen: Was kostet so ein Abend im Kochstudio Maashof? Das hängt vom jeweiligen Kurs ab. Bisher habe ich jeweils rund 40 EUR pro Person bezahlt. Lediglich der Kurs Steak & Co. war aufgrund der verwendeten Zutaten mit 48 EUR etwas teurer. Ich finde die Preise mehr als fair. Vergleiche ich das mit einem mehrgängigen Menü im Restaurant, zahle ich dort deutlich mehr. Okay, im Kochstudio erfolgt die Zubereitung eigenhändig, aber nicht zuletzt deshalb nehme ich ja auch daran teil. Mein Fazit: Ich warte schon gespannt auf das Programm für das zweite Halbjahr und komme gerne wieder!

LINKS

Homepage des „Kochstudio Maashof“: http://www.kochstudio-maashof.de/
Facebook-Seite des „Kochstudio Maashof“: https://www.facebook.com/kochstudiomaashof

Café Landluft

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Ein Wochenende fast ohne Termine. Dazu ein leerer Kühlschrank und die Erfahrung, dass mit hungrigem Magen schlecht einkaufen ist. Zu viel ungeplantes landet dann unweigerlich auf dem Förderband der Kasse. Also erst einmal extern frühstücken. Das Ziel: Café Landluft in Wesel-Bislich.

CAFÉ

Im ländlichen Weseler Ortsteil Bislich gelegen, befindet sich das Café Landluft in der ehemaligen Scheune eines Bauernhofes. Unter Berücksichtigung des Gebäudes modern renoviert bietet es im Erdgeschoss und auf der offenen Galerie darüber rund 50 Personen Platz. Dazu kommen noch einmal rund 50 Plätze im Außenbereich. Hell und freundlich gestaltet, mit einigen ausgewählten Möbelstücken geschmückt und liebevoll dekoriert, lädt das Café zum Verweilen ein. Von Kindern, die sich nach dem Essen mit ihrem Spielzeug beschäftigen dürfen, bis zu Senioren sind alle Altersgruppen vertreten. Von dem Paar, das einfach nur gemeinsam frühstückt, bis hin zur Runde Frauen, die sich zum Geburtstagsbrunch trifft, ist alles vertreten. Das bedingt, wie oft in Lokalen, einen gewissen Geräuschpegel, den ich aber trotz fast voller Besetzung noch erträglich fand. Lässt man den Blick schweifen, entdeckt man nach und nach Details, die zeigen, mit wie viel Liebe das Lokal eingerichtet ist.

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FRÜHSTÜCK

Die Auswahl entspricht dem gehobenen Hotel-Standard. Von diversen Joghurts, Cerealiern und Obst über mannigfaltigen Aufschnitt, Fischvariatonen, frischem Gemüse und selbst gebackenem Brot, von Rührei, Bacon und Nürnbergern bis zum abschließenden Kuchen findet sich alles, was das Herz begehrt. Dazu gibt es Kaffee, Tee oder Kakao, so viel man vertragen kann. Alles ist optisch ansprechend angerichtet, ist frisch und lecker. Leerstände am Buffet werden von den Servicekräften schnell beseitigt. Ganz klare Empfehlung: Lasst bei einem Besuch im Café Landluft ruhig die Brötchen liegen. Nehmt statt dessen das Vollkornbrot mit Möhren und das Schwarzbrot. Beide selbst gebacken und sowas von lecker! Da reichen eigentlich schon etwas Butter und Salz für den Genuss. Dazu passt die sehr leckere Rhabarberschorle.

SONSTIGES

Aufmerksames Personal kümmert sich mit einem ständigen Lächeln sehr höflich und freundlich um die Gäste. Leere Platten am Buffet sind ebenso schnell ersetzt, wie die leere Kaffeekanne am Tisch. Sonderwünsche und -bestellungen werden ohne mit der Wimper zu zucken ebenfalls flott erfüllt. Man fühlt sich als Gast einfach rundum wohl.

In einem Nebengebäude befindet sich der Hofladen. Einrichtungsgegenstände, Dekorationsartikel, Kleidungsstücke, Lebensmittel und Erzeugnisse des eigenen Hofes stehen hier zum Verkauf. Obwohl nicht sehr groß, kann man sich in dem Raum einige Zeit aufhalten, so viel gibt es zu entdecken. Besonders die Marmeladen aus eigener Herstellung sind einen Blick wert.

FAZIT

Nicht zum ersten Mal im Lokal, bestätigte sich mein Eindruck: Hier steht der Gast im Mittelpunkt. Essen und Getränke sind sehr lecker, das Personal klasse und die Preise moderat. Wenn man die Augen offen hält, gibt es viele kleine Details zu entdecken. Das war nicht der letzte Besuch hier. Im Gegenteil: Die Krimilesung am nächsten Wochenende inkl. 3-Gänge-Menü klingt so interessant, dass sie fest eingeplant ist. Öffnungszeiten, Anfahrt und weitere Informationen gibt es auf der Website des Café Landluft.

LINKS

Internetpräsenz: www.cafe-landluft.de

facebook-Seite: www.facebook.com/CafeLandluft

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